Wie könnte der „Sandkasten“ aussehen, in dem man eine automatisierte redaktionelle Anwendung entwickelt? Wie könnte man am anschaulichsten deutlich machen, wie ein automatisches Format funktioniert?
Siam Alkan und ich diskutieren das Thema in einem Zoom-Call. Börsendaten scheinen geeignet. Hier gibt es Entwicklungen, die Nachrichten auslösen. Es existiert außerdem eine gewisse Volatilität, also Bewegung und Veränderung. Das sind Trends, die nicht nur für die Wirtschaftswelt eine Bedeutung haben, sondern nicht selten auch allgemein relevant sind. Doch welche Börse?
Um einen ersten Test zu machen, einen Prototypen zu entwickeln und Erfahrungen zu sammeln erscheint es uns sinnvoll, einerseits einen möglichst kleinen „Sandkasten“ zu wählen. Andererseits soll das, was darin stattfindet trotzdem möglichst spannend sein.
Wir verwerfen die Frankfurter Börse: zu groß, zu viel Brick-and-Mortar. Auch die New Yorker Börse, die New York Stock Exchange, erscheint uns zu traditionell. Außerdem: zu viele Notierungen, die man hierzulande kaum kennt.
Wir kommen auf die Technologiebörse NASDAQ https://www.nasdaq.com Dort sind die spannendsten Unternehmen der Welt notiert.
Die Nasdaq [ˈnæsdæk] mit Sitz in New York ist die größte elektronische Börse in den USA, gemessen an der Zahl der notierten Unternehmen.[1] Der Name ist ein Akronym für National Association of Securities Dealers Automated Quotations. Die Börse wurde 1971 von der National Association of Securities Dealers (NASD) als vollelektronische Handelsplattform gegründet.[2] Sie wird oft auch als „Technologiebörse“ bezeichnet, da diese wegen historisch geringerer Anforderungen und Kosten als die konkurrierende New York Stock Exchange (NYSE) von kleineren (und riskanteren) Firmen des Technologiesektors bevorzugt wurde.„
https://de.wikipedia.org/wiki/NASDAQ
Der Handelstag der Nasdaq startet um 9:30 New Yorker Ortszeit (EST) und endet um 16:00 Uhr. Das entspricht meist 15:30 und 22:00 Uhr deutscher Zeit (MEZ). „Im Frühjahr und Herbst kommt es zu Abweichungen, da sich die jährliche Umstellung zwischen Normal- und Sommerzeit in New York von der deutschen im Datum unterscheidet“, schreibt Wiki. „Zusätzlich gibt es – wie oft an elektronischen Handelsplätzen – erweiterte Handelszeiten, während derer das Volumen allerdings deutlich geringer ist. Diese sind von 7:00 bis 9:30 Uhr Ortszeit („pre-market session“) sowie von 16:00 bis 20:00 Uhr Ortszeit („after-market session“).“
Das bedeutet, dass die Ergebnisse des Nasdaq-Handelstages dann feststehen, wenn die meisten Redaktionen in Deutschland geschlossen sind. Die der Agenturen natürlich ausgenommen. Damit dauert es bis zum Beginn der Frühschicht, bis die Kollegen in den Wirtschaftsredaktionen sich mit den Entwicklungen beschäftigen können. Sie greifen natürlich auf in der Nacht bereits produzierte deutschsprachige Agenturmeldungen zurück und arbeiten das durch, was die US-Kollegen bereits in ihren Abendausgaben und Websiten kommentiert und analysiert haben. Doch zurück zu unserem Projekt.
Um trotzdem zu einer möglichst geringen Anzahl an Aktien zukommen, entscheiden wir uns für die Werte des NASDAQ-100. Das ist ein Kursindex, in dem die 100 Aktien des Nasdaq Composite mit der höchsten Marktkapitalisierung enthalten sind.
Der NASDAQ-100 ist ein Kursindex. Er besteht aus 100 Aktien des Nasdaq Composite mit der höchsten Marktkapitalisierung. Der Indexstand wird ausschließlich auf Grund der Aktienkurse ermittelt und nur um Erträge aus Bezugsrechten und Sonderzahlungen bereinigt. Die Indexgewichtung erfolgt nach der Marktkapitalisierung der gelisteten Unternehmen.
https://de.wikipedia.org/wiki/NASDAQ-10
Gelistet sind dort Firmen wie Adobe, Alphabet Inc., Amazon, Apple, Intel, Microsoft, Netflix, PayPal, Tesla, T-Mobile US und Zoom Video Communication.
Für den nächsten Schritt entscheiden wir uns für einige textliche Trockenübungen, um eine Vorstellung zu bekommen, wie automatisch generierte Texte auf Basis von Kursentwicklungen der Nasdaq aussehen könnten. Doch dazu nächste Woche mehr.